Die Grosse Melchaa floss bis zu ihrer Umleitung in den Sarnersee im Juni 1880 direkt am Rand des historischen Dorfkerns von Sarnen vorbei in die Sarneraa. Auf dem hier gezeigten Planausschnitt ist der alte Verlauf der aus dem Melchtal fliessenden Grossen Melchaa ersichtlich. Ebenfalls zu sehen ist die geplante Umleitung des Unterlaufs der Grossen Melchaa in den Sarnersee. Grund für die mit hohen Kosten verbundenen Arbeiten waren regelmässige Überschwemmungen in Sarnen, die durch das von der Grossen Melchaa mitgebrachte Geschiebe verursacht wurden. Die Umleitung der Grossen Melchaa ist ein frühes Beispiel für den in Obwalden auch heute noch mit grossem Aufwand verbundenen Schutz von Siedlungsgebieten vor Hochwasser und anderen Naturgefahren.
Der alte Lauf der Grossen Melchaa ist im Verwaltungsgebäude Hostett durch den Brunnen im Foyer und die im Boden eingelassenen Natursteine symbolisiert. Ein Teil der Kantonsverwaltung des Kantons Obwalden, darunter auch das Staatsarchiv, befinden sich quasi im alten Flussbett der Grossen Melchaa.
Staatsarchiv Obwalden
E.0106.2.1 (04) Situationsplan Ableitung der Melchaa in den Sarnersee, Korrektion der Sarneraa vom Sarnersee in den Alpnachersee, ca. 1880
Weitere Informationen
Vischer, Daniel L.: 125 Jahre Umleitung des Grossen Melchaa in den Sarnersee, in: Geomatik Schweiz: Geoinformation und Landmanagement, Bd. 104 (2006).
Zur Internationalen Archivwoche 2022 verortet das Staatsarchiv alte und neue Geschichtsquellen und verbindet damit die beiden Archivstandorte Hexenturm und Verwaltungsgebäude Hostett, die am Samstag 11. Juni für das Publikum offen sind.